Liebe Besucher und Mitglieder des Naturschutz-Teams,
in den letzten Tagen konnten wir das Brutverhalten unserer Altstörche und die Aufzucht ihrer Jungen beobachten.
Die natürliche Selektion hat unsere Störche dazu veranlasst, die schwächsten Jungtiere aus der Gruppe zu entfernen. Die zuletzt geschlüpften Küken betraf dieses Ereignis am 17. Mai. Bekannt ist diese Vorgehensweise in der Biologie unter dem Namen "Infantizid" und/oder "Kronismus". Schon im im vergangenen Jahr konnten wir diese natürliche Auslese bei unseren Störchen beobachten.
Da dieses Ereignis nicht unbedingt zu den schönsten Momenten bei der Beobachtung unserer jungen Storchenfamilie gehört, nennen wir hier nur die "Eckdaten" des Ereignisses.
Interessierte Natur-Freunde können sich parallel zu diesem Beitrag viele Kamera-Snapshots in der Galerie ansehen.
Das Naturschutz-Team wünscht trotzdem allen Natur-Freunden weiterhin viele spannende Momente bei der Beobachtung unserer jungen Storchenfamilie!
Protokoll vom 17. Mai 2016
01:46 Uhr - Die jungen Geschwister sind noch zu fünft. Die beiden letzten Küken sind deutlich kleiner als ihre Geschwister.
02:36 Uhr - Das kleinste Küken liegt schon etwas ausserhalb, deutlich geschwächt.
02:53 Uhr - Es sind noch Bewegungen zu erkennen.
03:25 Uhr - Küken bewegt sich noch, wirkt aber noch schwächer.
03:27 Uhr - Schüttelt Kopf hin und her.
04:17 Uhr - Noch sind Bewegungen zu erkennen, wahrscheinlich aber verursacht durch ein Elterntier, welches das Nest um die Küken herum auspolstert.
04:22 Uhr - Die Geschwister picken das sterbende Küken in der Annahme, es sei etwas fressbares. Noch lebt das fünfte Küken, die Mutter untersucht ihr Junges mit Anstubsern und Flaumpflege. Es sind noch einige Zuckungen und Flügelschläge zu erkennen.
05:15 Uhr - Das Küken hat den Überlebenskampf leider verloren, es liegt jetzt tot in dem Nest.
05:48 Uhr - Die Elterntiere wechseln sich bei der Brutpflege ab.
05:48 Uhr - Der männliche Storch kam mit dem ersten Futter des Tages. Er bemerkt die Regunglosigkeit des verstorbenen Kükens und untersucht es.
08:10 Uhr - Vater Storch tritt auf das tote Küken.
08:58 Uhr - Der weibliche Storch untersucht das verendete Jungtier.
09:17 Uhr - Sie scheint zu merken, dass der Jungstorch gestorben ist.
09:34 Uhr - Der männliche Storch bringt Nistmaterial mit auf den Horst, bei der Verteilung wird das tote Küken davon teilweise bedeckt.
09:40 Uhr - Fütterung duch Vater Storch.
10:37 Uhr - Brutwechsel und folgende Fütterung durch den weiblichen Storch.
11:18 Uhr - Wiederholte Untersuchung durch das Muttertier.
11:20 Uhr - Sie befreit das verstorbene Küken von der Bedeckung durch das Nistmaterial.
11.23 Uhr - Mutter untersucht und entfernt anschliessend das tote Geschwisterchen.
11.24 Uhr - Mutter frisst das tote Küken auf.
11.25 Uhr - Das Brutgeschäft geht mit den verbleibenden vier Geschwistern weiter
14.46 Uhr - Alle vier Küken sind wohl auf.
15.01 Uhr - Deutlich sind Bewegungen bei allen Vieren zu sehen.
15.12 Uhr - Alle noch lebendig.
15.24 Uhr - Es scheint noch alles in Ordnung zu sein.
15.26 Uhr - Plötzlich packt sich die Mutter das Schwächste, packt es knapp hinter dem Kopf am Hals und bewegt es durchs Nest. Schon angeschlagen bleibt das Küken regungslos am Rand des Nestes liegen. Erneut packt sich der weibliche Storch das kleinste Küken, schüttelt es hin und her. Die anderen Küken denken es gibt Futter.
15.27 Uhr - Noch lebt das kleinste Kücken, es begreift nicht, was passiert und wirkt deutlich mitgenommen. Erneut packt sich die Mutter das geschwächte Küken - dieses Mal direkt am Kopf und legt es am anderen Rand des Nestes wieder ab. Und wieder wird das Küken am Hals mit den scharfen Schnäbeln des Storches gegriffen und herumgewirbelt. Nach ungefähr einer Minute ist das Martyrium für das kleinste Küken zuerst vorbei. Die Geschwister picken das verletzte Küken in der Annahme, es sei Futter.
15.28 Uhr - Noch ein letztes Flügelzucken des vierten Kükens ist zu erkennen.
15.29 Uhr - Der weibliche Storch packt das fast tote Küken und lässt es wieder fallen. Der Schnabel des Kleinen öffnet und schliesst sich wieder...
15.33 Uhr - Der männliche Storch kehrt zum Horst zurück.
15.34 Uhr - Das Küken liegt jetzt regungslos im Nest. Vater Storch begutachtet seine Küken.
16.17 Uhr - Brutwechsel, Mutter Storch packt das tote Küken und legt es wieder ab.
18.04 Uhr - Fütterung durch den männlichen Storch.
18.30 Uhr - Fütterung durch den weiblichen Storch.
In der Zeit wwischen 18.35-19.39 Uhr sind wegen technischer Probleme keine Bilder entstanden.
19.39 Uhr - Das tote Küken ist wahrscheinlich von Nistmaterial bedeckt
19.42 Uhr - Vater Storch verlässt den Horst.
21.28 Uhr - Das Männchen kommt wieder zum Horst zurück und die Küken werden gefüttert.
21.46 Uhr - Der weibliche Storch kehrt wieder auf den Horst zurück.
22.12 Uhr - Der Kopf des toten Kükens ist scheinbar wieder zu sehen. Brutwechsel.
23.08 Uhr - Er untersucht seine Brut.
23.15 Uhr - Tote Küken ist nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich wurde es durch ein Elterntier aus dem Nest geworfen oder es wurde gefressen.
00.33 Uhr - Unsere Geschwister sind nur noch zu dritt.
01.07 Uhr - Brutwechsel, sie übernimmt.
02.27 Uhr - Er übernimmt die Nachtwache seiner drei verbleibenden Küken.
Der Steinkauz ist ins Naturschutzgebiet "Große Wiese" zurückgekehrt.
Er gehört zur Famiie der Rabenvögel und seine Nahrung ist wie bei vielen Rabenvögel außerordentlich vielseitig. Sie besteht aus Früchten, Beeren, Buchäckern, Haselnüssen und vor allem Eicheln, die er als Wintervorräte sammelt und in Baumspalten und vor allem im Boden versteckt.
Im Winter greift er auf diese Vorräte zurück. Manche Samen bleiben jedoch im Boden stecken weil er sie nicht wieder findet. Auf diese Weise trägt gerade der Eichelhäher ganz wesentlich zur Verbreitung von Laubbäumen bei. Leider besitzt der Eichelhäher auch andere Eigenschaften, die ihn bei Naturliebhabern weniger beliebt machen. Als Allesfresser stellt er auch Jungvögeln nach und zerstört zahlreiche Singvogelnester.
Ihn deshalb aber für die Gefährdung von Singvögeln verantwortlich zu machen, ist allerdings Unsinn, der aber gleichwohl immer wiederholt wird.
Unser Naturschutz-Team Mitglied M. Heinze sammelt nun schon seit einigen Jahren die Daten zu unseren Störchen der "Großen Wiese". Natürlich ist diese Datensammlung erst am Ende des Jahres vollständig.
Die aktualsierte Liste mit allen Daten zu unseen Störchen wird weiterhin regelmäßig aktualisiert. Über den folgenden Button können Sie sich ein PDF mit den Daten herunterladen und ansehen.
Das Weibchen hat eine rotbrauner Kappe.
Die Mönchsgrasmücke ist aus dem Winterquarier zurückgekehrt. Im Naturschutzgebiet "Große Wiese" erklingt ihr klangvoller Gesang in diesen Tagen aus jeder Hecke.
Sie gehört zu den häufigsten und bekanntesten Grasmückenarten. Das Gefieder ist überwiegend grau und das Männchen (Foto) trägt eine schwarze und das Weibchen eine braune Kopfplatte. Alle Jungvögel tragen zunächst eine braune Kopfplatte.
Während die meisten Mönchsgrasmücken früher im Mittelmeerraum und Nordafrika überwinterten, ziehen viele europäische Arten heute vorwiegend nach England, wo sie sehr gute Bedingungen vorfinden.
Der Gesang der Mönchsgrasmücke zählt zu den schönsten Gesängen unserer heimischen Singvögel. Er beginnt mit einem leisen zwitscherden Vorgesang, der dann in einen lauten Hauptgesang mit kräftigen, reinen Flötentönen übergeht. Der Warnruf besteht aus einem oft wiederholten harten und lauten "täck".
In unterholzreichen Waldrändern, Brombeerhecken und hohen Hecken mit Überbäumen fühlt sich diese Grasmückenart anscheinend am wohlsten.
Liebe Besucher und Mitglieder des Naturschutz-Teams,
am vergangenen Donnerstag konnten wir den Schlupf des fünften Kükens beobachten.
Das Naturschutz-Team wünscht allen Natur-Freunden weiterhin viele spannende Momente bei der Beobachtung unserer jungen Storchenfamilie!