Liebe Naturfreunde und Storchenbeobachter!
In der Nacht des 04. Juni 2015 verstarb das dritte Storchenküken. Gegen ungefähr 03.05 Uhr war das kleinste Küken noch lebendig. Um 03:22 Uhr war schon kein Lebenszeichen mehr zu erkennen.
Wir vermuten, dass es zu wenig Futter und nicht genug Wärme durch die Elterntiere abbekommen hat. In dieser Nacht war es recht kühl und die Küken wurden nicht die ganze Zeit gewärmt. Zudem könnte es auch von seinem Geschwisterchen erdrückt bzw. erstickt worden sein.
Einige Stunden später, ca. gegen 07:45 Uhr, begann der weibliche Altstorch das tote Küken aus dem Nest zu entfernen.
Interessierte Naturfreunde können sich in der Bildergalerie eine Fotoserie zu den verstorbenen Küken ansehen. Wir haben mehrfach darüber diskutiert, ob diese Fotos online verfügbar gemacht werden sollten. Nach internen Absprachen und Gesprächen mit anderen Beobachtungsstationen haben wir vom Naturschutz-Team den Entschluss gefasst, die Bilder in der Galerie zu veröffentlichen.
Info: Bitte schauen Sie sich diese Bilder nur an, wenn Sie sich für die natürliche Selektion unserer Störche interessieren. Das Foto-Material ist zudem nicht unbedingt für Kinder geeignet.
Liebe Naturfreunde und Storchenbeobachter!
Fünf Storchenküken waren in unserem Storchenhorst geschlüpft. Wobei sich das fünfte Küken, nach Beginn des Schlupfvorgangs, erst nach 13 Stunden aus der Eihülle befreien konnte. Natürlich war es nach dieser Anstrengung total geschwächt und bekam bei den Fütterungen durch die Storcheneltern kaum etwas ab. Da Störche ihre Eier in einem Zeitabstand von durchschnittlich zwei Tagen legen, aber schon beim ersten Ei mit der Brut beginnen, ist der Größenunterschied der einzelnen Küken, durch den zeitlichen Unterschied des Schlüpfens bedingt, auch gravierend.
Dadurch sind die zuerst geschlüpften Küken auch immer die ersten bei der Fütterung, wodurch sich der Größenunterschied schnell weiter steigert.
So setzte auch bei unseren Störchen das Phänomen der natürlichen Auslese ein.
Am 22. Mai in den späteren Abendstunden fasste der männliche Altstorch das jüngste und schwächste Küken und schüttelte es hin und her, um es dann unversehens zu verschlucken.
Ein paar Tage später, am 26. Mai begann eine ähnliche Prozedur mit dem vierten Küken. Allerdings mit dem Unterschied, das diesmal der weibliche Storch das Küken nach einigen Fehlversuchen in einem hohen Bogen aus dem Nest warf.
In der Tierwelt wird dieses Phänomen als Kronismus bzw. Infantizid bezeichnet.
„Infantizid ist ein aus dem Englischen entlehnter Fachausdruck (infanticide) für das Töten von Nachkommen der eigenen Art. Während man ihn im Englischen ganz allgemein mit Bezug auf Tiere und Menschen benutzt, wird er im Deutschen eher in Bezug auf Tiere verwendet und ist insofern abgrenzbar gegenüber dem ausschließlich auf Menschen bezogenen Begriff Kindstötung. Der Infantizid im Tierreich schließt den Kannibalismus, also das Auffressen der getöteten Individuen, nicht notwendig mit ein. Werden die Nachkommen gefressen, so spricht man von Kronismus, nach dem griechischen Titan Kronos, der seine Kinder auffraß.“
Quelle: Infantizid (Zoologie) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Da wir unsere Naturschutz-Team Website mit schönen Bildern bereichern wollen, haben wir uns dazu entschlossen, die Fotos und Videos nicht hier in diesem Beitrag zu zeigen. Sie können sich die Bilder dazu aber in der Galerie anschauen.
Das ist allerdings nichts für schwache Nerven!
Nachwuchs im Naturschutzgebiet Große Wiese
Im Storchennest im Naturschutzgebiet Große Wiese sind fünf Küken geschlüpft.
Gestern Vormittag gegen 10.30 Uhr war das erste Loch und die ersten Bewegungen des fünften Kükens zu erkennen.
Ein Flügel des schlüpfenden Kükens ist am oberen Teil des Eies zu sehen.
Immer wieder wird das Ei von den Elterntieren bewegt und gewendet. Die Geschwister reagieren auf die Bewegungen des schlüpfenden Kükens - sie picken nach den Gliedmaßen, in der Annahme, es sei Futter...
Der Storchenvater würgt mitgebrachtes Futter hervor. Jedes der Küken möchte als Erstes von dem Brei kosten.
Der Kampf mit der Eierschale geht weiter...
Auf diesem Bild ist wieder ein Flügel des fünften Kükens zu erkennen. Der Altstorch beobachtet.
Gegen Mitternacht hat es das Küken immer noch nicht geschafft.
Das Küken hat das Licht der Welt erblickt. Endlich ist es die Eierschale los und kann sich nun von dem anstrengenden Schlupf erholen.
Nestpflege wird ständig durch die Eltern betrieben und Futterreste werden entfernt. Auf diesem Bild ist unser Neuankömmling und der Größenunterschied gegenüber seinen Geschwistern gut zu erkennen.
Das helle Küken ganz vorne links ist das Fünfte.
Das erste Foto am Tag auf dem alle fünf Geschwister gut zu erkennen sind. Weitere Bilder folgen...
In unserer Galerie (Anmeldung erforderlich) haben wir für Sie ausgewählte Fotos bereitgestellt. Zudem folgen in einigen Tagen noch herunterladbare Videos der Schlüpfe unserer Küken. Besuchen Sie auch unseren "Live-CAM-Stream Horst 1" und seien Sie hautnah dabei!
Zudem bieten wir Ihnen ein Bilderpaket von dem Schlupf des ersten Kükens an.
Download Bilderpaket 1 (ca. 6,5 MB ZIP-Datei)
Bilderpaket Zwei zeigt den Schlupf des zweiten Kükens.
Download Bilderpaket 2 (ca. 8,0 MB ZIP-Datei)
Das dritte Paket zeigt den Schlupf des dritten Kükens.
Download Bilderpaket 3 (ca. 10,0 MB ZIP-Datei)
Das vierte Paket beinhaltet die Fotoserie "Ein Tag zu dritt".
Download Bilderpaket 4 (ca. 9,0 MB ZIP-Datei)
Das fünfte Paket zeigt den Schlupf des vierten Kükens.
Download Bilderpaket 5 (ca. 9,0 MB ZIP-Datei)
Das sechste Paket zeigt den Schlupf des fünften Kükens.
Download Bilderpaket 6 (ca. 12,0 MB ZIP-Datei)
Wir wünschen den jungen Eltern viel Erfolg bei der Aufzucht ihrer fünf Küken!