Nicht überall ist dieser majestätische Schreitvogel beliebt.
Über kaum einen anderen Vogel sind die Akten bei verschiedenen Behörden so angewachsen wie beim Graureiher. Selbst Gerichte hat er schon beschäftigt, nachdem Fischzüchter mit Schadenersatzforderungen an den Staat herantraten. Tatsächlich kann er auch bei Teichbesitzern erheblichen Schaden anrichten. Er hat es aber auch schwer, denn die Nahrungssituation ist in den letzten Jahrzehnten für diese Reiherart immer schlechter geworden. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft findet er in den Wiesen nur noch wenig Nahrung und an den Angelteichen wird ihm das Fischen mit verschiedenen Methoden verleidet.
Im Naturschutzgebiet „Große Wiese“ wurden jedoch Nahrungsteiche verschiedener Größe geschaffen. Hier lässt sich beobachten wie er oft stundenlang wie eine Statue auf einem Fleck steht. Wenn er hungrig wird, bewegt er sich im Zeitlupentempo über eine Wiese oder durchs flache Wasser. Sobald ein passendes Tier in seine Reichweite kommt, stößt er mit seinem langen spitzen Schnabel zu.
Sei es Frosch, Maus, Maulwurf, Fisch oder Libelle, er erfasst sie mit den beiden Schnabelhälften oder spießt sie mit der Schnabelspitze auf. Für beide Fangarten ist der dolchartige Schnabel maßgeschneidert. Das gilt auch für den langen Hals zum Vorschnellen und sein scharfes Auge zu Erspähen eines Fisches im trüben Wasser.