Am 24. September hat sich nun auch unser Gütersloher Storchenpaar auf den Flug ins Winterquartier begeben.
Während die beiden Jungstörche Max und Moritz sich schon am 11. August auf die Reise begeben haben, nutzten die Storcheneltern anscheinend noch das reichliche Nahrungsangebot in den Wiesen des Naturschutzgebietes „Große Wiese“ um Kraftreserven für die weite Reise zu sammeln. Gleichzeitig mussten sie das im Laufe des Jahres stark strapazierte Gefieder noch vervollständigen. Schon während die Fütterung der Jungen sie noch stark beanspruchten, hatte die Mauser begonnen. So wurden die besonders belasteten Schwungfedern der Flügel komplett gewechselt. Noch lückige Flügelfedern würden die großen Vögel beim Nutzen der Aufwinde zu stark behindern und somit hatten die Altstörche noch einen wichtigen Grund für die längere Ruhepause.
In der Nacht zum 24. September verbrachte das Paar die letzte gemeinsame Nacht auf dem Nest, nun wird es für ein halbes Jahr verweist sein. Alle guten Wünsche der zahlreichen Naturfreunde werden sie nun auf der gefährlichen Reise in den Süden begleiten und auf eine glückliche Heimkehr im kommenden Jahr hoffen.
Bisher ist nicht bekannt welche Zug Route die Gütersloher Störche bevorzugen. Werden sie über Spanien oder über die Ost Route und den Bosporus bis nach Afrika ziehen? Das Männchen des Storchenpaares und beide Jungstörche tragen einen Kennring. Vielleicht gelingt einem Naturfreund irgendwo auf der Reise oder im Winterquartier das Ablesen dieser Nummern. In solch einem Falle wird das Naturschutz-Team über die Vogelwarte Helgoland eine Nachricht bekommen.
Noch immer gehört die Reise der Zugvögel zu den faszinierendsten Schauspielen in der Natur und beschäftigt Naturforscher in aller Welt seit Menschengedenken. Die mühevolle Arbeit der Beringung hat schon wertvolle Erkenntnisse gebracht. Seit neuester Zeit helfen auch kleine Miniatursender auf dem Rücken einiger Störche und übertragen zu jeder Zeit per Telemetrie wichtige Daten. Wer die gefahrvolle Reise der Senderstörche verfolgen möchte, findet im Internet die Website des Naturschutz-Teams unter www.naturschutzteam.de und dann über den Button "Aktuelles" die Berichte dazu.
Text und Fotos: F. Thiesbrummel